Es hat etwas zutiefst Intimes, sich selbst in Trance zu führen. Keine Stimme, kein Gegenüber. Nur du. Dein Atem. Deine Gedanken. Und dann: der Moment, in dem du zu sinken beginnst. Nicht weil jemand es sagt. Sondern weil du es willst.
In der erotischen Hypnose ist Selbsthypnose ein ganz besonderer Weg – ein Spiel zwischen Kontrolle und Hingabe, zwischen Wunsch und Wirkung.
Was ist Selbsthypnose?
Grundsätzlich ist jede Hypnose zuerst Selbsthypnose. Denn du atmest bewusst. Du visualisierst. Du entscheidest, dich sinken zu lassen. Selbst wenn jemand dich anleitet – der eigentliche Tranceprozess geschieht in dir. Es ist dein inneres Ja, das den Unterschied macht.
Selbsthypnose ist dieser Prozess – nur ohne externe Führung. Keine Stimme von außen. Keine Suggestionen durch andere. Stattdessen leitest du dich selbst:
mit Sprache, Vorstellungskraft, Atem, Fokus.
Du bist zeitgleich derjenige, der führt – und derjenige, der sich hingibt. Ein faszinierendes Spiel mit dir selbst.
In der klassischen Hypnose wird Selbsthypnose genutzt, um innere Prozesse zu beeinflussen: z. B. Stressabbau, Konzentration oder verbesserten Schlaf.
In der erotischen Hypnose geht es um ein ganz bewusstes, sinnliches Erleben – mit deinem eigenen Körper, deinem Geist, deiner Lust.
Du kannst lernen, Erregung in dir selbst zu erzeugen. Nicht nur zu spüren, sondern zu verstärken.
Du kannst deinen Fokus gezielt auf bestimmte Körperbereiche lenken: die Brustwarzen, den Unterbauch, den Damm, den ganzen Körper – und erleben, wie sich aus einem Hauch ein Glühen entwickelt.
Du kannst Suggestionen setzen, die dich langsam an den Rand des Orgasmus bringen – oder dich dort verweilen lassen, ohne Berührung.
Manche Menschen nutzen erotische Selbsthypnose für gezielte Erfahrungen wie:
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den handfreien Orgasmus
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den Ganzkörperorgasmus
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oder das Gefühl, innerlich dominiert zu werden – durch die eigene Stimme, innere Bilder oder einen imaginierten Partner
Andere genießen einfach die Erlaubnis, sich selbst lustvoll zu begegnen – weich, offen, neugierig. Nicht zur Leistung, sondern zur Verbindung. Verbindung zu sich selbst, zum Körper, zur eigenen Fantasie.
Denn wir alle sind geprägt – durch gesellschaftliche Erwartungen, familiäre Muster, unausgesprochene Regeln darüber, was man darf, fühlen oder begehren soll.
Selbsthypnose kann hier nicht nur ein sinnliches Werkzeug sein, sondern auch ein sanftes, tiefes Mittel zur Heilung.
Ein Weg, innere Schranken zu lockern. Ein Raum, in dem du Lust neu schreiben darfst – so, wie sie sich für dich richtig anfühlt. Frei. Echt. Selbstbestimmt.
Wie funktioniert erotische Selbsthypnose?
Erotische Selbsthypnose funktioniert in drei Phasen:
1. Induktion
Du leitest dich in Trance – z. B. durch Zählen, Atemfokus, Körperwahrnehmung oder Visualisierung.
„Mit jedem Atemzug werde ich ruhiger… mit jedem Ausatmen sinke ich tiefer.“
2. Vertiefung (Deepener)
Du verstärkst die Trance mit inneren Bildern oder bekannten Methoden (z. B. eine Treppe, ein sanftes Zählen nach unten, eine Stimme in deinem Kopf).
„Ich stelle mir vor, wie ich sinke… wie mein Körper weich wird… wie Gedanken verschwinden.“
3. Suggestion / Erlebnis
Jetzt setzt du erotische Suggestionen – bewusst oder als Fantasie.
„Mit jeder Bewegung meiner Hand steigt meine Erregung. Ich weiß, was ich tun soll. Ich darf fühlen.“
Oder du gibst dir selbst einen Trigger – den du in künftiger Selbsthypnose oder im Alltag abrufen kannst.
Erotische Ideen für die Selbsthypnose
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Der eigene Körper als Befehl
„Wenn meine Finger meine Haut berühren, spüre ich Lust. Tiefer. Schneller.“ -
Das innere Szenario
Du stellst dir jemanden vor – dominant, zärtlich, bestimmend – der dich führt. Du folgst. Du weißt, was du tun sollst. -
Hingabe an das eigene Verlangen
„Ich darf mich wollen. Ich darf mich genießen. Ich darf erleben, was ich mir erlaube.“
Was es zu beachten gibt
Selbsthypnose ist sicher – aber tief. Manchmal kann sie Emotionen freisetzen oder sehr intensive Erfahrungen hervorrufen. Das ist okay – solange du:
- dich selbst nicht unter Druck setzt
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dich vorher gut verankerst
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nur Suggestionen gibst, die du wirklich willst
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dir nach der Trance Zeit zum Nachspüren gibst
Erotische Selbsthypnose ist kein Ersatz für echte Verbindung – aber sie kann dich mit dir selbst in eine neue Nähe bringen, die tief, lustvoll und überraschend machtvoll ist.
Fazit: Selbsthypnose – wenn du selbst die Führung übernimmst
Sich selbst zu führen – oder bewusst in sich selbst zu versinken – ist eine der intimsten Formen hypnotischer Lust.
Du brauchst keine Stimme. Keine Erlaubnis.
Nur den Wunsch, dich zu öffnen. Und den Mut, dich selbst zu berühren – nicht nur mit der Hand, sondern mit Worten, Fantasie, Gefühl.
Vielleicht ist das die höchste Form von Kontrolle.
Oder die tiefste Form von Hingabe.
Am Ende entscheidest du selbst. Wort für Wort. Atemzug für Atemzug.