OHRgasmus
Lexikon der (erotischen) Hypnose
Dieses Lexikon bietet dir kompakte, verständliche Erklärungen zu zentralen Begriffen aus der Welt der Hypnose – mit besonderem Fokus auf die sinnlich-erotische Seite.
Ob du neugierig bist, dich selbst besser verstehen möchtest oder tiefer in die hypnotische Dynamik eintauchen willst:
Hier findest du Worte für Zustände, Werkzeuge für Erlebnisse und Sprache für das, was oft schwer greifbar ist.
Zur besseren Lesbarkeit verwenden wir durchgängig das generische Maskulinum (z. B. der Hypnotiseur, der Hypnotee).
Gemeint sind natürlich alle Geschlechter und Identitäten gleichermaßen – denn Hypnose wirkt nicht über das Geschlecht, sondern über Nähe, Vertrauen und Resonanz.
✨ Dir fehlt ein Begriff oder eine Erklärung?
Dann schreib mir gern – dieses Lexikon wächst mit dem, was dich bewegt.
Affirmation
Eine Affirmation ist ein bejahender, positiver Glaubenssatz.
Im Kontext der (erotischen) Hypnose wird die Affirmation gezielt für ein bestimmtes Ziel gewählt und dann immer wieder wiederholt. Durch die Wiederholung beginnen wir, die Affirmation zu verinnerlichen und sie als Zukunftsperspektive anzuerkennen.
Die Affirmation eine positive Auto-Suggestion. Mehr über Suggestionen erfährst du hier:
Hypnose Fachwort: Suggestion.
Amnesie
Amnesie beschreibt medizinisch betrachtet einen Gedächtnisverlust. In der (erotischen) Hypnose kann eine temporäre Amnesie als Convincer verwendet werden. Gerne wird beispielsweise damit gespielt, den eigenen Namen zu vergessen. Auch in der Showhypnose können spannende Ergebnisse erzielt werden, indem der Proband zeitweise vergisst, dass er ein Mensch ist.
Im Kink Bereich kann mit der Amnesie während Rollenspielen gespielt werden. Beispielsweise vergisst der Hypnotee beim IQ Drop für die Dauer der Hypnose eigene Fähigkeiten und wird zur/zum Bimbo. Er könnte beim Ageplay sein wahres Alter vergessen oder bei einer intensiven Feminisierung, das eigentliche, tatsächliche Geschlecht.
Da die Amnesie ein großes Vertrauen erfordert um unangenehme Gefühle vor, während oder nach der Hypnose zu vermeiden, ist der Rapport zwischen Hypnotee und Hypnotist entscheidend.
Hier erfährst du mehr zum Thema: Vergessen mit Lust
Anker
Der (posthypnotische) Anker ist eine Suggestion, welche nach der Hypnose anhält. Hier lernst du mehr über Suggestionen: Hypnose Fachwort: Suggestion
Audio-Hypnose
Die Audio-Hypnose ist eine vertonte Hypnose auf einem physischen oder digitalen Datenträger. Alle Hypnosen im OHRgasmus Onlineshop sind Audio-Hypnosen.
Hierbei wird der Hypnotee durch die gezielte Führung des Hypnostist durch Worte, den Satzaufbau, die Betonung, aber auch durch Pausen durch die Hypnose geführt. In manchen Aufnahmen werden zusätzlich Stimmeffekte und Hintergrundmusik eingesetzt. Subliminale Botschaften können ebenfalls enthalten sein.
Erfahre mehr über unsere Audio-Hypnosen: Vorteile der erotischen Hypnose
Ausleitung
Ausleitung ist der bewusste Abschluss einer Hypnosesitzung, bei dem die Trance zurückgenommen und die Person wieder vollständig ins Wachbewusstsein geführt wird.
Die “offene Ausleitung” stellt hierbei eine Sonderform dar.
👉 Zum Beitrag über die Ausleitung in der erotischen Hypnose
Bewusstseinserweiterung
Bewusstseinserweiterung beschreibt ein erhöhtes sinnliches Erleben. In unserem Fall verwenden wir hierfür eben nicht das Bewusstsein, sondern spielen mit unserem Unbewussten.
Jeder Mensch denkt “in Schubladen”. Das ist grundsätzlich erstmal keine negative Eigenschaft, denn durch Erfahrungen haben wir bestimmte Prozesse oder Reaktionen zu unserem Schutz abgespeichert. Manchmal schränkt uns dieses Schubladendenken aber ein. Durch die Bewusstseinserweiterung, tricksen wir diese “Schutzfunktion” aus.
In Trance können wir uns ohne Vorbehalte und Vorurteile sein. Wir können aufregende und lustvolle Momente erleben, ohne von sozialen Stigmata oder Erwartungshaltungen zurückgehalten zu werden.
Bewusstseinskontrolle
Siehe Mind-Control.
Blickfixation
Blickfixation ist eine klassische Hypnose-Induktion, bei der die Aufmerksamkeit auf einen festen Punkt gelenkt wird, um eine tiefe Trance zu fördern. Sie nutzt die natürliche Ermüdung des bewussten Geistes durch visuelle Fokussierung und gehört zu den effektivsten Techniken, um schnell in einen hypnotischen Zustand zu gelangen.
👉 Zum ausführlichen Blog-Beitrag über Blickfixation
Blitzhypnose
In der erotischen Hypnose wird Blitzhypnose oft als spielerisches Machtmittel genutzt – etwa in Form von Triggern oder „Hypno-Kicks“ – immer mit vorheriger Vorbereitung und Zustimmung.
Convincer
Ein Convincer ist ein hypnotisches Phänomen oder eine gezielte Suggestion, die dem Hypnotisierten unmittelbar zeigt, dass Hypnose tatsächlich wirkt. Typische Beispiele sind ein scheinbar von selbst hebender Arm, das Vergessen einer Zahl oder das Gefühl, die Augen nicht öffnen zu können. In der erotischen Hypnose dienen Convincer nicht nur der Überzeugung, sondern auch als sinnliches Vorspiel: Sie schaffen Vertrauen, verstärken die Trance und intensivieren die erotische Dynamik zwischen Hypnotiseur*in und Subjekt.
👉 Zum ausführlichen Beitrag über Convincer in der erotischen Hypnose
Deepener
Ein Deepener ist eine hypnotische Technik zur Vertiefung eines bereits eingeleiteten Trancezustandes. In der erotischen Hypnose wird er genutzt, um die mentale Tiefe zu steigern, das Loslassen zu erleichtern und die Empfänglichkeit für Suggestionen zu intensivieren. Deepener können sprachlich, bildhaft oder rhythmisch sein – etwa durch das Zählen, Visualisierungen oder die sinnliche Kraft einer Stimme.
Direktive Suggestion
In der erotischen Hypnose sind direktive Suggestionen besonders wirkungsvoll in Szenarien mit dominanter Dynamik, da sie Führung, Klarheit und Vertrauen vereinen. Wichtig bleibt: Jede Suggestion – ob direkt oder indirekt – basiert auf Konsens und innerer Bereitschaft.
Dominante Hypnose
In der erotischen Hypnose wird diese Form häufig genutzt, um Machtgefälle sinnlich zu inszenieren, Kontrolle abzugeben oder Gehorsam zu erleben. Dominanz bedeutet hier nicht Härte – sondern das sichere Anleiten von Hingabe.
Entspannungshypnose
In der erotischen Hypnose dient Entspannungshypnose oft als Einstieg – um das Gegenüber aufnahmefähiger für Suggestionen zu machen und eine sichere, angenehme Atmosphäre zu schaffen, in der Lust, Hingabe oder innere Fantasie leichter erlebt werden können.
Erotische Hypnose
Erotische Hypnose beschreibt die Anwendung hypnotischer Techniken im erotischen oder sinnlichen Kontext – oft zur Steigerung von Intimität, Lust oder zur Erkundung von Fantasien. Sie setzt Vertrauen, klare Kommunikation und gegenseitige Einwilligung voraus.
👉 Was ist eine erotische Hypnose?
Fraktionierung
In der erotischen Hypnose wird Fraktionierung oft genutzt, um das Erleben zu intensivieren: Die Kontraste zwischen Kontrolle und Klarheit, Hingabe und Wachheit erzeugen ein emotionales Auf und Ab, das Trance tiefer, Lust intensiver und das Spiel mit Macht besonders reizvoll machen kann.
Future-Pacing
In der erotischen Hypnose kann Future Pacing z. B. genutzt werden, um posthypnotische Effekte zu verankern:
„Wenn du später allein bist und deine Haut berührst, wird dieses Gefühl wiederkommen…“
Es verbindet die Trance mit dem Alltag – und sorgt dafür, dass Lust, Gehorsam oder Erregung über die Session hinaus spürbar bleiben.
Gedankenkontrolle
Gehirnwäsche
Gehirnwäsche ist ein populärer, oft überzeichneter Begriff, der ursprünglich psychologische Umerziehungsprozesse unter extremen Bedingungen beschreibt – meist im Kontext von Zwang, Isolation und Manipulation gegen den Willen einer Person.
In der erotischen Hypnose wird „Gehirnwäsche“ jedoch häufig als spielerisches Fantasiekonzept verwendet: etwa als Rollenspielidee, bei der jemand „neu programmiert“ wird – mit Lust, Gehorsam, Kontrollverlust oder dem Wunsch, zu gefallen.
Dabei handelt es sich nicht um echte Zwangsmaßnahmen oder dauerhafte Persönlichkeitsveränderungen, sondern um einvernehmliche Suggestionen, die bewusst erlebt und gewollt sind.
Hypnose – auch erotische – funktioniert nicht gegen den eigenen Willen. Was als Gehirnwäsche fantasievoll inszeniert wird, ist in der Praxis ein intensives, oft lustvolles Spiel mit Kontrolle, Vertrauen und Reizüberlagerung – immer mit Konsens.
Glaubenssatz
Ein Glaubenssatz ist eine tief verankerte innere Überzeugung, die das Denken, Fühlen und Handeln eines Menschen oft unbewusst beeinflusst.
Solche Sätze entstehen durch Erfahrungen, Prägungen oder wiederholte Botschaften – etwa: „Ich bin nicht gut genug“ oder „Ich muss mich kontrollieren.“
In der Hypnose können Glaubenssätze erkannt, hinterfragt und neu geformt werden.
Gerade in der erotischen Hypnose spielt das eine große Rolle: Viele Menschen tragen einschränkende Überzeugungen über Lust, Kontrolle, Scham oder Erlaubnis in sich – oft unbewusst.
Hypnotische Arbeit mit Glaubenssätzen kann helfen, diese Muster aufzulösen und neue, stärkende innere Überzeugungen zu verankern – wie etwa:
„Ich darf mich hingeben.“
„Meine Lust ist willkommen.“
„Ich bin frei, zu fühlen, was ich fühle.“
Hypnose
Hypnose (vom griechischen hypnos – „Schlaf“) ist ein absichtlich hervorgerufener, körpereigener Bewusstseinszustand mit fokussierter Aufmerksamkeit. Oft geht sie mit einer hypnotischen Trance einher – einem tief entspannten Zustand kurz vor dem Einschlafen oder nach dem Aufwachen. Auch beim Lesen, Sport oder Tagträumen fallen wir unbewusst in solche Trancezustände. Die Kunst der Hypnose besteht darin, diesen Zustand bewusst zu erzeugen und zu halten.
Trotz des Wortes „Schlaf“ bist du in Hypnose nicht bewusstlos, sondern wach – nur mit dem Fokus nach innen gerichtet. Besonders im erotischen Kontext ist Trance förderlich, um Lust, Fantasie oder Hingabe intensiv zu erleben.
Durch gezielte Suggestionen wird die kritische Filterinstanz des Bewusstseins umgangen und direkt mit dem Unbewussten kommuniziert – dort, wo Gefühle, Reaktionen und Sehnsüchte entstehen. Hypnotische Sprache arbeitet dabei oft mit Bildern, Metaphern und scheinbar verwirrenden Konstruktionen, weil das Unbewusste jenseits von Logik funktioniert.
Gerade sogenannte „Kopfmenschen“ haben oft das Gefühl, schwer abschalten zu können – doch auch das lässt sich hypnotisch gezielt unterstützen.
Denn: Hypnose ist lernbar, erlebbar – und tief sinnlich.
Hypnose Kink
Der Hypnose-Kink beschreibt die sexuelle oder emotionale Vorliebe, Hypnose als Teil von Lust, Erregung oder Machtspiel zu erleben. Dabei geht es nicht nur um die Technik, jemanden in Trance zu führen, sondern um das sinnliche Spiel mit Kontrolle, Hingabe, Dominanz, Entgrenzung – oder auch Selbstwahrnehmung.
Für manche ist es der Reiz, durch Worte und Suggestionen „gesteuert“ oder fremdbestimmt zu werden. Andere genießen es, selbst die führende Rolle zu übernehmen und das Gegenüber durch Stimme, Befehl oder Trance zu lenken. Wieder andere erleben Hypnose in Kombination mit Bondage, Roleplay, Triggern, Gehorsam oder körperloser Erregung.
Wichtig: Auch beim Hypnose-Kink gelten die Grundsätze des einvernehmlichen Spiels (SSC oder RACK). Die Macht, sich auf Suggestionen einzulassen, bleibt beim Hypnotisierten – unabhängig davon, wie sehr das Spiel „Kontrollverlust“ inszeniert.
Der Hypnose-Kink ist vielfältig: still, dominant, regressiv, poetisch, verspielt – aber immer eine Einladung in eine tiefere, bewusst inszenierte Welt zwischen Fantasie und Realität.
Hypnotee
Der Begriff Hypnotee bezeichnet die Person, die in einer Hypnosesituation empfängt, also die Trance erlebt und Suggestionen annimmt. Er steht damit dem Hypnotist gegenüber – also jener Person, die führt, leitet oder Suggestionen gibt.
In der erotischen Hypnose kann der Hypnotee ganz unterschiedliche Rollen einnehmen: von neugierig und explorativ bis tief submissiv, von aktiv mitgestaltend bis passiv hingebend.
Entscheidend ist: Der Hypnotee behält trotz aller Führung oder inszenierter Kontrolle immer eine Form von innerer Zustimmung – Trance geschieht niemals gegen den Willen.
Viele Hypnotees berichten, dass sie durch wiederholte Erfahrungen sensibler, empfänglicher und reaktiver werden – was das Erleben von Suggestionen, Triggern oder tiefer Trance intensiviert und vertieft.
Hypnotist | Tist
Hypnotist (kurz: Tist) ist die Bezeichnung für die Person, die eine Hypnosesitzung führt, also Suggestionen gibt, eine Trance einleitet oder vertieft. In der klassischen Hypnose ebenso wie in der erotischen Hypnose übernimmt der Hypnotist die leitende Rolle, während der Hypnotee empfängt.
In der erotischen Hypnose kann der Hypnotist viele Formen annehmen: ruhig, spielerisch, dominant, fordernd oder einfühlsam – je nach Dynamik, Absprache und Fantasie.
Was bleibt, ist die zentrale Aufgabe: Führen mit Feingefühl.
Ein Hypnotist arbeitet mit Sprache, Stimme, Struktur – und oft mit viel Intuition. Er gibt Impulse, die der Hypnotee freiwillig aufnimmt. Auch wenn der Tist „die Kontrolle“ übernimmt, bleibt das Fundament immer Konsens, Vertrauen und gegenseitige Verantwortung.
Hypnotische Sprachmuster
Hypnotische Sprachmuster sind sprachliche Formulierungen, die das Unbewusste direkt ansprechen, innere Bilder erzeugen und den Verstand elegant umgehen. Sie dienen dazu, Trance zu vertiefen, Suggestionen wirksamer zu gestalten und eine hypnotische Atmosphäre aufzubauen.
Typisch sind:
- offene Formulierungen („Vielleicht spürst du…“)
- Mehrdeutigkeiten („Du sinkst… tiefer in dich…“)
- Metaphern und Bilder („Wie ein warmer Strom, der dich trägt…“)
- Zeitverschiebungen („Schon bevor du es ganz bemerkst…“)
- Bindeworte, die Ursache suggerieren („Und weil du atmest… kannst du loslassen…“)
In der erotischen Hypnose entfalten hypnotische Sprachmuster eine besonders sinnliche Wirkung: Sie können Lust andeuten, Gehorsam verführerisch einleiten oder den Hypnotee fast beiläufig in Trance führen – ohne Druck, aber mit Wirkung.
Ideomotorik
Ideomotorik bezeichnet unwillkürliche, oft minimale Bewegungen des Körpers, die durch innere Vorstellungen oder Suggestionen ausgelöst werden – ohne bewusste Steuerung.
Ein klassisches Beispiel ist der sich hebende Arm während einer Hypnose, obwohl keine bewusste Muskelanspannung erfolgt.
In der Hypnose – auch in der erotischen – wird Ideomotorik oft genutzt, um innere Prozesse sichtbar zu machen:
Ein Finger bewegt sich als Reaktion auf eine Frage, eine Hand hebt sich scheinbar wie von selbst, der Körper folgt einer Vorstellung.
Diese Reaktionen wirken wie kleine „Beweise“ für das Unbewusste – und verstärken oft das Vertrauen in die Trance.
Indirekte Suggestion
Indirekte Suggestionen wirken nicht durch direkte Befehle, sondern durch bildhafte Sprache, Metaphern, Geschichten oder implizite Botschaften. Anstatt zu sagen „Du wirst jetzt erregt“, heißt es vielleicht: „Manche Menschen spüren ein Kribbeln, wenn sie sich so entspannen…“
In der erotischen Hypnose laden indirekte Suggestionen das Gegenüber dazu ein, sich freiwillig einzulassen, statt einem Befehl zu folgen. Sie sind besonders wirkungsvoll, wenn Vertrauen, Tiefe oder subtile Verführung im Vordergrund stehen.
Induktion
Induktion (bzw. Einleitung) bezeichnet den ersten Abschnitt einer erotischen Hypnosesitzung, in dem die Trance eingeleitet wird. Ziel ist es, Vertrauen aufzubauen, den Fokus zu lenken und den Geist in einen empfänglichen Zustand zu führen – die Grundlage für jede gelungene Hypnose.
👉 Aufbau einer erotischen Hypnose-Induktion
Interaktion
Interaktion beschreibt in der Hypnose das wechselseitige Zusammenspiel zwischen Hypnotist und Hypnotee.
Trance ist kein einseitiger Prozess – sie entsteht immer im Kontakt: durch Stimme, Reaktion, Körpersprache, Atmung oder sogar durch Stille.
In der erotischen Hypnose ist Interaktion besonders feinfühlig:
Ein Blick, ein zögernder Atemzug, ein leichtes Zucken können wertvolle Hinweise sein – und zugleich Mittel der Vertiefung, des Spiels oder der Führung.
Je sensibler die Interaktion, desto lebendiger und individueller wird das hypnotische Erleben.
JA!-Haltung
JA!-Haltung bezeichnet eine innere Grundhaltung des Hypnotees, in der er oder sie Suggestionen nicht nur akzeptiert, sondern ihnen mit positiver Offenheit begegnet.
Diese Haltung entsteht nicht durch Zwang, sondern durch Vertrauen, Neugier und den Wunsch, sich auf das Erlebnis einzulassen.
In der Hypnose – besonders in der erotischen – ermöglicht die JA!-Haltung ein tieferes, reaktiveres Erleben:
Das Unbewusste ist empfänglicher, der Körper reagiert spontaner, Trance wird leichter und Lust intensiver.
Sie ist die innere Antwort auf die Einladung des Hypnotists: „Ja, ich will das erleben.“
Katalepsie
Katalepsie bezeichnet einen Zustand, in dem ein Körperteil oder der gesamte Körper vorübergehend unbeweglich und starr wird – ausgelöst durch Suggestion.
Typisch ist z. B. ein Arm, der „festgefroren“ in der Luft bleibt, oder Beine, die sich nicht mehr bewegen lassen, obwohl kein körperlicher Grund vorliegt.
In der Hypnose – auch in der erotischen – wird Katalepsie häufig als Convincer eingesetzt:
Sie zeigt dem Hypnotee, dass Suggestionen wirken, und verstärkt das Vertrauen in die Trance.
Im erotischen Kontext kann Katalepsie auch Teil von Machtspielen, Immobilität, Objektifizierung oder Kontrolle sein – immer mit Einverständnis und psychologischem Feingefühl.
Konditionierung
Konditionierung bezeichnet einen Lernprozess, bei dem eine bestimmte Reaktion durch Wiederholung mit einem Reiz verknüpft wird.
In der Hypnose – und besonders in der erotischen Hypnose – bedeutet das: Ein bestimmtes Wort, eine Geste oder ein Ton kann mit Lust, Entspannung oder Gehorsam verbunden werden, bis der Körper oder Geist automatisch reagiert.
Beispiel: Wenn der Hypnotist wiederholt sagt „Sinke tiefer“ kurz bevor der Hypnotee in Trance sinkt, reicht später oft allein das Wort, um die Reaktion auszulösen.
So entstehen Trigger – und das Spiel mit Kontrolle, Reaktion und Wiederholung bekommt Tiefe.
Konfusion
Konfusion (Verwirrung) ist eine hypnotische Technik, bei der der bewusste Verstand durch ungewohnte Sprache, Widersprüche oder Reizüberflutung vorübergehend aus dem Konzept gebracht wird.
Wenn der kritische Verstand nicht mehr weiß, wie er reagieren soll, entsteht Raum für Suggestionen, die tiefer wirken können.
Typische Mittel sind: scheinbar widersprüchliche Anweisungen, überraschende Wendungen oder bewusst verwirrende Satzkonstruktionen.
In der erotischen Hypnose kann Konfusion spielerisch, dominant oder lustvoll eingesetzt werden – etwa um den Hypnotee aus dem Denken ins Spüren zu bringen, den Kontrollverlust einzuleiten oder den Übergang in Trance zu beschleunigen.
Kontraindikation
Kontraindikation bezeichnet einen Umstand oder Zustand, bei dem eine bestimmte Methode – hier Hypnose – nicht oder nur mit großer Vorsicht angewendet werden sollte.
Typische Kontraindikationen in der Hypnose sind z. B. schwere psychische Erkrankungen (wie Psychosen), unbehandelte Traumata, bestimmte Medikamente oder instabile emotionale Zustände.
Auch in der erotischen Hypnose ist es essenziell, sich dieser Grenzen bewusst zu sein:
Nur wer psychisch stabil ist, sich freiwillig darauf einlässt und über die nötige Selbstreflexion verfügt, sollte Hypnose – besonders in intensiveren Dynamiken – erleben oder praktizieren.
Verantwortung, Aufklärung und ein achtsamer Umgang mit Grenzen sind Grundlagen jeder seriösen Hypnosearbeit.
Mind-Control
Mind-Control (oder auch: Gedankenkontrolle) ist ein Begriff, der in der erotischen Hypnose oft fantasievoll oder spielerisch verwendet wird, um das Gefühl zu beschreiben, dass jemandem die eigenen Gedanken, Wünsche oder Handlungen „aus der Hand genommen“ werden.
In einem konsensuellen Kontext kann das äußerst lustvoll sein – etwa wenn man erlebt, dass die eigene Reaktion scheinbar automatisch folgt: auf ein Wort, eine Stimme, eine Suggestion. Dieses Gefühl, „gesteuert“ zu werden, ist jedoch Teil des Spiels – nicht der Realität.
Tatsächlich ist Hypnose keine Kontrolle gegen den Willen. Alles, was in Trance geschieht, basiert auf Zustimmung, Vertrauen und innerer Bereitschaft.
Auch wenn der Hypnotee im Spiel temporär die Kontrolle abgibt, bleibt die letzte Entscheidung immer bei ihm selbst.
Mind-Control ist also kein reales Machtinstrument – sondern ein kraftvolles, psychologisch wirksames Rollenspiel mit Tiefe.
Mindfuck
Mindfuck beschreibt ein Spiel mit dem Verstand – eine absichtlich erzeugte kognitive oder emotionale Verwirrung, die Lust, Kontrollverlust oder Überraschung auslösen kann.
Im erotischen Kontext bedeutet Mindfuck oft: Die Dinge sind nicht so, wie sie scheinen – und genau das macht es so reizvoll.
In der Hypnose wird Mindfuck z. B. durch Konfusion, unerwartete Suggestionen oder scheinbar paradoxe Zustände erzeugt.
Etwa wenn du denkst, du hast die Kontrolle – und plötzlich merkst, dass dein Körper längst reagiert.
Oder wenn dir suggeriert wird, etwas zu vergessen, und du es wirklich nicht mehr abrufen kannst.
Mindfuck ist kein Spiel mit Angst oder Schmerz – sondern ein subtiles, kontrolliertes Spiel mit Wahrnehmung und Macht.
Wie immer in der Hypnose: Nur mit Vertrauen. Nur mit Zustimmung. Und genau darum kann es so tief wirken.
Orgasmus Hypnose
Orgasmus-Hypnose ist eine besondere Form der erotischen Hypnose, bei der der Fokus gezielt auf dem Erleben eines sexuellen Höhepunkts liegt – mit oder ohne körperliche Berührung.
Während viele hypnotische Settings im erotischen Kontext mit Lust, Hingabe oder Fantasie spielen, geht es bei der Orgasmus-Hypnose ausdrücklich darum, den Orgasmus hypnotisch auszulösen oder intensiv zu gestalten.
Dazu arbeitet der Hypnotist häufig mit sexualisierter Sprache, rhythmischen Suggestionen, steigender Spannung und bewusst gesetzten Triggern.
Manche bezeichnen Orgasmus-Hypnose auch als eine Art Hypno-Porn:
ein sprachlich geführter innerer Film, der Erregung aufbaut – bis zur Entladung.
Eine besondere Form ist die sogenannte HFO-Hypnose (Hands-Free Orgasm):
Hierbei verzichtet der Hypnotee vollständig auf körperliche Stimulation.
Der Orgasmus entsteht allein durch die Macht der Vorstellungskraft, getragen von Stimme, Sprache und innerem Erleben.
Für viele ist das ein begehrtes Ziel – ein Beweis dafür, wie stark Geist, Körper und Lust in Hypnose miteinander verbunden sind.
Pacing & Leading
Pacing & Leading ist ein bewährtes hypnotisches Kommunikationsprinzip, bei dem zunächst die Realität oder das Erleben des Hypnotees gespiegelt (Pacing) und anschließend eine neue Richtung vorgeschlagen (Leading) wird.
Das Prinzip:
Erst Zustimmung erzeugen – dann Veränderung anstoßen.
Beispiel:
„Du sitzt hier und liest diese Worte… du atmest… deine Augen nehmen die Zeilen auf… und während du das tust, beginnst du vielleicht schon, dich weicher zu fühlen…“
In der erotischen Hypnose ist Pacing & Leading besonders wirksam, um Vertrauen aufzubauen, den Hypnotee sanft in Trance zu führen oder eine neue Reaktion zu etablieren – z. B. Erregung, Gehorsam oder Hingabe.
Es ist eine feine, manipulationsfreie Form der Führung: erst mitgehen, dann leiten.
Posthypnotisch
Posthypnotisch bezeichnet alle hypnotischen Wirkungen, die nach einer Trance weiterbestehen – bewusst oder unbewusst. Das können Empfindungen, innere Zustände, emotionale Nachwirkungen, aber auch konkrete Suggestionen oder Handlungen sein. In der erotischen Hypnose sorgen posthypnotische Effekte für ein nachhaltiges Erleben: Lust, Gehorsam oder Hingabe können auf subtile Weise in den Alltag hineinwirken. Eine Sonderform posthypnotischer Suggestion ist der sogenannte Trigger.
👉 Zum ausführlichen Blogbeitrag über posthypnotische Effekte in der erotischen Hypnose
Rapport
Rapport bezeichnet die vertrauensvolle, oft intuitive Verbindung zwischen Hypnotiseur und Hypnotisiertem. Er ist die Grundlage für eine wirksame Hypnose, da Suggestionen nur in einem stabilen, respektvollen Miteinander wirklich greifen können.
Reframing
Reframing bedeutet, einem Gedanken, einer Erinnerung oder einer inneren Haltung einen neuen Rahmen zu geben – also sie aus einer veränderten Perspektive zu betrachten.
Das Ziel: Eine andere emotionale Bedeutung – oft eine, die heilsamer, unterstützender oder lustvoller wirkt.
In der Hypnose ist Reframing eine kraftvolle Technik:
Durch gezielte Suggestionen oder Bilder kann das Unbewusste angeregt werden, eine Situation neu zu bewerten – z. B. aus Kontrolle wird Vertrauen, aus Scham wird Neugier, aus Unsicherheit wird Hingabe.
Auch in der erotischen Hypnose wird Reframing genutzt:
Beispielsweise, um einschränkende Glaubenssätze zu wandeln oder um Lust und Gehorsam nicht als Schwäche, sondern als Stärke zu erleben.
Es ist ein stiller, aber tiefgreifender Perspektivwechsel – innen.
Regression
Regression bezeichnet in der Hypnose den bewussten Rückschritt in eine frühere Lebensphase oder Gefühlswelt – oft verbunden mit kindlichen Mustern, alten Erfahrungen oder emotionaler Offenheit.
In der klassischen Hypnose wird Regression z. B. genutzt, um Erinnerungen zu aktivieren oder emotionale Wurzeln von Verhaltensmustern zu finden.
In der erotischen Hypnose kann Regression ebenfalls vorkommen – teils spielerisch, teils tief emotional:
Etwa wenn sich der Hypnotee in eine sichere, weiche, schutzbedürftige Rolle fallen lässt, sich klein fühlt, abhängig, empfänglich. Oder umgekehrt in frühkindlicher Neugier, Lust oder Entdeckung aufgeht.
Wichtig ist hier – wie immer – ein klarer Konsens, psychologische Achtsamkeit und ein sicheres Setting.
Regression ist kein Spiel mit Trauma, sondern ein Spiel mit Tiefe, Rückhalt und innerem Erleben.
Selbsthypnose
Selbsthypnose bezeichnet das gezielte Einleiten und Erleben hypnotischer Trance ohne externe Führung. In der erotischen Hypnose wird sie genutzt, um Lust, Fantasie, Hingabe oder Selbstermächtigung zu vertiefen. Sie kann allein durch Vorstellung, Sprache oder Trigger ausgelöst werden – und erlaubt eine intime Form selbstbestimmter Erregung.
Somnambulismus
Somnambulismus ist ein Begriff aus der klassischen Hypnose und beschreibt einen sehr tiefen Trancezustand, in dem Suggestionen besonders leicht aufgenommen, akzeptiert und umgesetzt werden – oft ohne bewusste Reflexion oder Widerstand.
Der Begriff leitet sich von somnus (Schlaf) und ambulare (gehen) ab – also „Schlafwandeln“. Auch wenn die hypnotische Trance nichts mit echtem Schlaf zu tun hat, verweist Somnambulismus auf die tiefe, reaktive und automatische Qualität dieses Zustands.
Typische Merkmale:
- Reaktionen wirken „wie von selbst“
- starke Empfänglichkeit für Suggestionen
- Möglichkeit zu Amnesie oder posthypnotischen Effekten
- oft reduzierte Kommunikation mit dem bewussten Denken
In der erotischen Hypnose ist Somnambulismus der Zustand, in dem Trigger tief greifen, Suggestionen fast körperlich spürbar werden – und das Spiel mit Kontrolle, Lust oder Hingabe seine intensivste Wirkung entfalten kann.
Für viele Hypnotees fühlt sich dieser Zustand an wie ein Subspace durch Hypnose: weich, offen, entrückt – ein Ort, an dem das Denken still wird und Erleben dominiert.
Subliminals
Subliminals (von lat. sub limen = „unter der Schwelle“) sind unterschwellige Botschaften, die so leise, schnell oder unauffällig vermittelt werden, dass sie vom bewussten Verstand nicht aktiv wahrgenommen, aber vom Unbewussten dennoch aufgenommen werden können.
In der Hypnose – und besonders in der erotischen Hypnose – werden Subliminals häufig als zusätzliche Ebene in Audio-Trancen verwendet:
Flüstern, leise Stimmen, sich wiederholende Suggestionen im Hintergrund, die gezielt tiefer wirken sollen. Sie verstärken bestimmte Themen wie Lust, Gehorsam, Offenheit oder Selbstwahrnehmung – ganz ohne direkte Ansprache.
Subliminals sind also keine „geheimen Manipulationen“, sondern ein feines hypnotisches Stilmittel, das mit Wiederholung, Atmosphäre und Neugier arbeitet.
Wichtig bleibt wie immer: Konsens, Klarheit und Transparenz, auch bei unterschwelliger Sprache.
Subjekt
Subjekt bezeichnet in der Hypnose die erlebende Person, also denjenigen, der die Trance erfährt, Suggestionen aufnimmt und innerlich reagiert.
Das Subjekt ist das Zentrum des hypnotischen Erlebens – alles, was geschieht, entsteht in ihm, nicht an ihm.
In der Hypnose ist das Subjekt niemals passiv.
Auch wenn der Hypnotee scheinbar geführt oder „kontrolliert“ wird, bleibt das Subjekt aktiv beteiligt: durch Aufmerksamkeit, Vorstellungskraft, Bereitschaft und Resonanz.
Der Hypnotist kann Impulse geben – doch erst das Subjekt verwandelt sie in Erfahrung.
Abgrenzung zum Hypnotee:
Der Begriff Hypnotee beschreibt die Rolle innerhalb der Hypnosedynamik – also die Person, die Suggestionen empfängt und die Trance erlebt.
Das Subjekt hingegen bezeichnet die innere Perspektive dieses Erlebens – den psychischen Ort, an dem Wahrnehmung, Reaktion und Bedeutung entstehen.
Man könnte sagen:
Der Hypnotee ist die Figur im Geschehen, das Subjekt ist das Bewusstsein in ihr.
In der erotischen Hypnose ist diese Unterscheidung besonders wesentlich.
Selbst wenn ein Szenario mit Kontrolle, Macht oder Unterwerfung spielt, bleibt der Hypnotee innerlich Subjekt seines eigenen Erlebens.
Diese Integrität schützt, gibt Tiefe – und macht das Spiel echt.
Im BDSM-Kontext kann diese Dynamik bewusst erweitert werden:
Hier darf – im sicheren Rahmen – mit spielerischer Entmenschlichung oder Objektifizierung gearbeitet werden.
Doch auch dort bleibt klar: Das Erleben geschieht immer im Subjekt.
Nur so kann Machtspiel gleichzeitig lustvoll, verantwortungsvoll und psychologisch sicher sein.
Subspace
Subspace beschreibt einen tief veränderten Bewusstseinszustand, den manche Menschen während intensiver erotischer, emotionaler oder hypnotischer Erfahrungen erleben – oft gekennzeichnet durch Losgelöstheit, Weichheit, Entrückung und ein Gefühl tiefer Hingabe.
Der Begriff stammt ursprünglich aus der BDSM-Welt, wird aber auch in der erotischen Hypnose verwendet, wenn ein Hypnotee sich in Trance so tief sinken lässt, dass Denken, Zeitgefühl und äußere Welt verblassen.
Zurück bleibt oft nur: Gefühl. Reaktion. Empfänglichkeit.
Typisch für Subspace sind:
- ein Gefühl von Schwere oder Schwerelosigkeit
- verlangsamte Gedanken
- emotionale Offenheit
- körperliche Sensitivität
- Nachglühen („Hypno-High“) auch nach der Session
Subspace ist kein Ziel, das erzwungen werden kann – sondern ein Zustand, der durch Vertrauen, Tiefe und psychologische Sicherheit entstehen darf.
Und in der Hypnose: manchmal wie von selbst.
Suggestion
Suggestion bedeutet, einem Menschen eine Vorstellung, ein Gefühl oder eine Reaktion so vorzuschlagen, dass sie sich innerlich real anfühlt – und im besten Fall sogar körperlich oder emotional erlebt wird.
Der Begriff stammt vom lateinischen suggestio = Eingebung.
In der Hypnose ist die Suggestion das zentrale Werkzeug:
Sie wirkt nicht über Zwang, sondern über Einladung – durch Sprache, Stimme, Bilder, Atmosphäre und Wiederholung. Eine gute Suggestion umgeht das bewusste Denken und spricht direkt das Unbewusste an.
Beispiel:
„Je mehr du atmest, desto weicher wird dein Körper…“
„Wenn ich das Wort sage, wirst du dich öffnen… automatisch.“
In der erotischen Hypnose können Suggestionen Lust verstärken, Erregung auslösen, Rollen verstärken oder Trigger setzen.
Ob direkt, indirekt, subtil oder spielerisch: Jede Trance lebt von der Kunst der Suggestion.
👉 Mehr über Suggestionen
Tiefe Trance
Tiefe Trance bezeichnet einen besonders intensiven hypnotischen Zustand, in dem das bewusste Denken in den Hintergrund tritt und Suggestionen direkt auf das Unbewusste wirken können.
Körper und Geist reagieren automatischer, das Zeitgefühl verändert sich – Wahrnehmung wird selektiver, oft intensiver.
Typische Merkmale:
- verlangsamte Atmung
- reduzierte Muskelspannung
- hohe Suggestibilität
- emotionale Offenheit
- veränderte Körperwahrnehmung (z. B. Schwerelosigkeit, Kribbeln, Wärme)
In der erotischen Hypnose ist die Tiefe der Trance oft mit der Tiefe der Hingabe verbunden:
Trigger wirken unmittelbarer, Lust kann sich wellenartig aufbauen, Worte dringen unter die Haut.
Ein häufig eingesetztes Stilmittel, um diesen Zustand zu markieren oder zu vertiefen, ist ein klarer Impuls wie:
„Tiefe Trance… jetzt!“ – gesprochen mit Nachdruck, oft begleitet von einem Fingerschnippen.
Das Signal wird durch Wiederholung zum Anker, auf den Körper und Geist reflexartig reagieren können.
Abgrenzung zum Somnambulismus:
Tiefe Trance ist nicht gleichbedeutend mit Somnambulismus.
Während tiefe Trance durch Entspannung, emotionale Weichheit und verstärkte Suggestibilität gekennzeichnet ist, beschreibt Somnambulismus einen Zustand, in dem Reaktionen wie automatisch erfolgen – teils ohne bewusste Erinnerung oder mit Amnesie.
Man kann also in tiefer Trance sein, ohne somnambul zu sein – und umgekehrt.
Wichtig: Tiefe Trance ist nicht besser als leichte – sie ist nur anders. Und sie entsteht nicht durch Druck, sondern durch Vertrauen, Wiederholung und das Loslassen von Kontrolle.
Trance
Trance ist ein veränderter Bewusstseinszustand, in dem sich das Denken verlangsamt, der Körper entspannt und das Unbewusste empfänglicher für Bilder, Suggestionen und Erleben wird.
Es ist ein Zustand fokussierter Aufmerksamkeit – oft vergleichbar mit dem Moment kurz vor dem Einschlafen, beim Tagträumen oder beim Versinken in Musik oder Berührung.
In der Hypnose wird dieser natürliche Zustand absichtlich hervorgerufen und verlängert – meist durch Sprache, Stimme, Wiederholung oder innere Bilder.
Barrieren zwischen Bewusstem und Unbewusstem verschwimmen, und es entsteht ein Raum, in dem Erinnerung, Fantasie, Empfindung und Veränderung intensiv spürbar werden.
Trance kann sich anfühlen wie:
- tiefste Ruhe oder völliges Loslassen
- intensives inneres Erleben (fast wie im Traum)
- verändertes Zeitgefühl (Minuten fühlen sich wie Stunden an – oder umgekehrt)
- körperliche Reaktionen auf Vorstellung und Sprache
In der erotischen Hypnose wird Trance oft genutzt, um Lust zu intensivieren, Rollen zu erleben, Kontrolle loszulassen – oder tiefer mit sich selbst in Kontakt zu kommen.
Was dabei erlebt wird, kann real wirken, greifbar, erinnerbar – auch wenn alles „nur“ im Kopf geschieht.
Durch posthypnotische Anker oder Trigger kann ein Gefühl oder Zustand später erneut ausgelöst werden – manchmal mit einem einzigen Wort, einem Ton oder einem Fingerschnippen.
Trance ist kein Kontrollverlust. Sie ist eine Fähigkeit, die in dir schlummert – und sich mit Vertrauen, Übung und Neugier immer weiter vertiefen lässt.
Trance-Indikatoren
Trance-Indikatoren sind äußere oder innere Anzeichen, dass jemand sich in hypnotischer Trance befindet – oder sich gerade tiefer hineinbewegt.
Sie helfen Hypnotist und Hypnotee gleichermaßen dabei, das Erleben einzuschätzen, zu vertiefen oder gezielt zu lenken.
Typische Trance-Indikatoren:
- verlangsamte oder veränderte Atmung
- leichtes Flackern oder Zittern der Augenlider
- errötete Wangen, entspannte Gesichtszüge
- veränderte Körperspannung (z. B. schwerere Arme, zusammensackender Oberkörper)
- veränderte Reaktionszeiten
- feine Muskelzuckungen
- glasiger oder nach innen gerichteter Blick
- emotionales Nachschwingen (z. B. Lächeln, Weichheit, Empfindsamkeit)
In der erotischen Hypnose sind Trance-Indikatoren besonders wertvoll – denn sie zeigen, ob eine Suggestion wirkt, ob das Gegenüber „sinkt“, empfänglicher wird oder bereits im Subspace angekommen ist.
Manche Indikatoren sind subtil, andere deutlich – doch jeder Körper spricht seine eigene Sprache.
Hypnose ist kein starres Schema – sie lebt vom feinen Lesen und Fühlen.
Trance-Logik
Trance-Logik beschreibt die besondere Art, wie das Unbewusste in Trance denkt, reagiert und Sinn erzeugt – oft ganz anders als das bewusste, logisch-rationale Denken.
In Trance wird Realität subjektiv: Bilder, Gefühle und Suggestionen können wahr wirken, auch wenn sie objektiv unlogisch sind.
Typische Merkmale der Trance-Logik:
- scheinbar widersprüchliche Aussagen werden gleichzeitig akzeptiert
- symbolisches oder bildhaftes Denken dominiert
- Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge verschwimmen
- der kritische Verstand tritt in den Hintergrund
- das Erleben zählt mehr als der Verstand
In der erotischen Hypnose erlaubt die Trance-Logik Erlebnisse wie:
– „Du kannst dich nicht bewegen… obwohl du körperlich könntest.“
– „Du fühlst dich benutzt und gleichzeitig zutiefst verbunden.“
– „Ein einziges Wort löst einen Orgasmus aus… einfach so.“
Trance-Logik öffnet den Raum für emotionale Tiefe, Widersprüche, Sinnlichkeit – jenseits von Kopf und Kontrolle.
Ein Geschenk – wenn man es versteht, spielerisch und achtsam zu nutzen.
Trance-Tiefe
Trance-Tiefe beschreibt den Grad der hypnotischen Versenkung – also, wie stark der Hypnotee das Bewusstsein von der Außenwelt löst und in innere Wahrnehmung eintaucht.
Trance ist kein „An“ oder „Aus“, sondern ein fließendes Kontinuum von leichter bis tiefer Versenkung.
Man unterscheidet grob:
- leichte Trance: Entspannung, Fokus, gesteigerte Vorstellungskraft
- mittlere Trance: deutliche Veränderungen der Wahrnehmung, suggestive Reaktionen
- tiefe Trance: stark reduziertes Denken, automatische Reaktionen des Körpers
- somnambule Trance: höchste Suggestibilität, Amnesie oder intensive posthypnotische Effekte
Nicht immer ist eine tiefe Trance das Ziel – im Gegenteil:
In vielen Situationen ist die leichte Trance das Mittel der Wahl, etwa bei der Aktiv- oder Wach-Hypnose.
Hier bleibt der Hypnotee ansprechbar, beweglich und bewusst beteiligt – ideal für suggestive Spiele, Kommunikation oder körperlich aktive Settings in der erotischen Hypnose.
Trance-Tiefe sagt also nichts über den „Erfolg“ einer Hypnose aus.
Jeder Zustand hat seinen eigenen Wert – entscheidend ist, welches Ziel erreicht werden soll und welches Erleben im Vordergrund steht.
Trigger
Trigger sind gezielt gesetzte Reize, die nach einer Hypnose eine bestimmte Reaktion oder Empfindung automatisch auslösen.
Ein Trigger kann ein Wort, eine Geste, ein Ton, ein Blick oder auch ein bestimmter Gedanke sein – jeder Reiz, der hypnotisch verknüpft wurde, kann zum Auslöser werden.
Beispiel:
„Immer wenn ich das Wort komm sage, spürst du dieses Ziehen tief in dir.“
Oder: „Wenn du meine Hand auf deinem Nacken fühlst, wirst du automatisch weicher und folgsamer.“
Trigger sind eine Form der posthypnotischen Suggestion. Sie verbinden ein Erlebnis aus der Trance mit einem Signal, das später – auch außerhalb der Hypnose – dieselbe Reaktion hervorrufen kann.
Mit Wiederholung und emotionaler Bedeutung kann ein Trigger kraftvoll, sinnlich oder tief verankert wirken.
In der erotischen Hypnose werden Trigger oft genutzt, um Erregung, Gehorsam, Hingabe oder Trancezustände zu aktivieren – aber auch, um Vertrauen oder Nähe zu vertiefen.
Wichtig bleibt: Jeder Trigger basiert auf Konsens, Sicherheit und Kommunikation.
Er darf nur mit bewusster Zustimmung gesetzt und ausgelöst werden.
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Unbewusstes | Unterbewusstsein
Das Unbewusste (oder auch: Unterbewusstsein) bezeichnet die Ebene unseres Geistes, in der Erinnerungen, Gefühle, Automatismen und tieferliegende Überzeugungen gespeichert sind – all das, was unser Denken, Handeln und Empfinden beeinflusst, ohne dass wir es ständig bewusst wahrnehmen.
In der Hypnose wird das Unbewusste direkt angesprochen.
Der bewusste, kritische Verstand tritt in den Hintergrund, sodass Suggestionen, Bilder und Empfindungen ungefiltert wirken können.
Das Unbewusste reagiert dabei nicht auf Logik, sondern auf Sprache, Emotion und Vorstellungskraft.
Man könnte sagen:
Das Bewusste analysiert – das Unbewusste fühlt und folgt.
In der erotischen Hypnose ist diese Ebene besonders zentral:
Hier liegen Lust, Fantasie, Scham, Hingabe und Sehnsucht – oft feine, unbewusste Regungen, die durch Hypnose sichtbar und erlebbar werden.
Deshalb gilt: Wer mit dem Unbewussten arbeitet, arbeitet mit Vertrauen – nie mit Zwang.
Das Unbewusste ist kein dunkler Ort, sondern ein tiefer Ozean – still, kraftvoll, und voller Antworten, die du schon in dir trägst.
Utilisation
Utilisation (von lat. utilisare – nützlich machen, anwenden) bezeichnet in der Hypnose die Fähigkeit, mit dem zu arbeiten, was gerade da ist – also alle Reaktionen, Gefühle, Worte oder sogar Widerstände des Hypnotees bewusst in den Prozess einzubeziehen.
Statt etwas zu vermeiden oder zu korrigieren, wird es angenommen und genutzt.
Wenn der Hypnotee lacht, wird das Lachen eingebunden.
Wenn Gedanken abschweifen, kann genau dieses Abschweifen zur Vertiefung der Trance genutzt werden.
Wenn Unsicherheit auftaucht, kann sie zu einem sanften Loslassen führen.
In der erotischen Hypnose ist Utilisation besonders kraftvoll:
Ein nervöses Lächeln, ein Zittern, ein unruhiger Atem – all das kann Teil der Suggestion werden.
So entsteht das Gefühl, dass alles richtig ist, dass nichts gestört, sondern alles fließt.
Das baut Vertrauen auf – und erlaubt, jede Reaktion in etwas Tieferes zu verwandeln.
Utilisation ist weniger Technik als Haltung:
Akzeptanz, Achtsamkeit und Präsenz.
Denn was sich zeigen darf, kann sich verändern.
Verstärker
Verstärker sind in der Hypnose alle sprachlichen, emotionalen oder körperlichen Elemente, die eine bereits gesetzte Wirkung intensivieren oder stabilisieren.
Sie sorgen dafür, dass Suggestionen nicht nur gehört, sondern gefühlt, verankert und erinnert werden.
Ein Verstärker kann vieles sein:
- eine Wiederholung („immer tiefer…“)
- ein physisches Signal (z. B. Fingerschnippen, Atemrhythmus, Berührung)
- emotionale Betonung oder ein bestimmter Tonfall
- ein Trigger, der eine Reaktion erneut aufruft
- oder schlicht: die Stimme selbst.
In der erotischen Hypnose sind Verstärker essenziell, um Erregung, Hingabe oder Gehorsam zu vertiefen.
Ein leises Lob, ein bestätigendes „Ja, genau so…“, ein Hauch von Dominanz – all das kann wirken wie ein innerer Verstärker.
Sie machen Suggestionen lebendig und körperlich spürbar.
Man könnte sagen: Eine Suggestion setzt etwas in Gang – ein Verstärker lässt es wachsen.
Visualisierung
Visualisierung bezeichnet die Fähigkeit, innere Bilder, Szenen oder Empfindungen bewusst zu erzeugen und erlebbar zu machen.
In der Hypnose dient sie als Brücke zwischen Sprache und Empfindung – das Wort wird zum Bild, das Bild zur Erfahrung.
Das Unbewusste reagiert besonders stark auf bildhafte Vorstellungen. Deshalb werden Suggestionen oft so formuliert, dass sie Sinneseindrücke aktivieren:
Wie sich etwas anfühlt, riecht, klingt oder bewegt.
Je detailreicher die Vorstellung, desto stärker die emotionale und körperliche Resonanz.
In der erotischen Hypnose ist Visualisierung eines der zentralen Werkzeuge:
Aus Worten entstehen Bilder – und aus Bildern Gefühle.
Eine Stimme malt, und der Körper antwortet: auf Hitze, Nähe, Berührung, Lust.
So kann Erregung ganz ohne physische Stimulation entstehen – aus reiner Vorstellung.
Visualisierung ist keine Fantasie im luftleeren Raum – sie ist erlebte Realität im Inneren.
Vulnerabilität
Vulnerabilität bedeutet Verletzlichkeit oder Empfindsamkeit – die Fähigkeit, sich zu öffnen, zu fühlen, berührbar zu sein.
In der Hypnose – und ganz besonders in der erotischen Hypnose – ist Vulnerabilität kein Schwachpunkt, sondern eine Schlüsselqualität.
Trance entsteht dort, wo Kontrolle weicher wird.
Erst wenn sich der Hypnotee sicher genug fühlt, seine innere Wachsamkeit loszulassen, kann Tiefe, Hingabe oder Lust entstehen.
Diese Bereitschaft, sich führen zu lassen, ist immer freiwillig – und immer Ausdruck von Vertrauen.
Vulnerabilität zeigt sich auf vielen Ebenen:
- in körperlicher Reaktion (zitternde Hände, flacher Atem)
- in emotionaler Offenheit
- im stillen „Ja“ zum Erleben
- im Mut, sich selbst spürbar zu machen
In einem sicheren, respektvollen Setting kann Vulnerabilität zu einer Quelle von Stärke werden.
Denn wer sich öffnet, erlebt intensiver. Und wer sich zeigen darf, erlebt Heilung und Lust zugleich.
Wach-Hypnose
Wach-Hypnose (auch Aktiv-Hypnose genannt) bezeichnet eine Form der Hypnose, bei der der Hypnotee bei vollem Bewusstsein und meist mit geöffneten Augen in Trance bleibt.
Im Gegensatz zur klassischen Tiefenentspannung geht es hier nicht um Stillstand, sondern um fokussierte Präsenz und Reaktionsfähigkeit.
Der Körper bleibt aktiv, die Gedanken klar – und doch ist der Hypnotee innerlich in Trance:
Er folgt Suggestionen, reagiert automatisch, spürt intensiv, bleibt aber handlungsfähig.
Diese Form der Hypnose eignet sich besonders für Interaktion, Bewegung und Kommunikation, wie sie in der erotischen Hypnose häufig vorkommt.
Beispiel:
Ein Hypnotee kann stehen, sprechen oder sich bewegen – und dennoch Suggestionen wie „tiefer“, „weicher“ oder „folgsamer“ unmittelbar spüren und umsetzen.
Wach-Hypnose zeigt: Trance ist kein Schlafzustand, sondern ein bewusster Zugang zum Unbewussten.
Sie ermöglicht es, das hypnotische Erleben mitten im Alltag oder in dynamischen Spielsituationen fortzuführen – wach, verbunden, und ganz im Moment.
Wirksuggestion
Wirksuggestion bezeichnet eine Suggestion, die tatsächlich eine Reaktion, Veränderung oder Empfindung auslöst – also spürbar „greift“.
Nicht jede Suggestion wirkt gleich stark, denn ihre Wirkung hängt von mehreren Faktoren ab: Vertrauen, Timing, Emotion, Sprache, Stimme, Wiederholung und Bedeutung.
Eine Suggestion wird wirksam, wenn sie im Inneren Anklang findet – wenn sie nicht nur gehört, sondern gefühlt wird.
Manchmal genügt ein einzelnes Wort, manchmal braucht es Wiederholung, manchmal den richtigen Moment.
In der erotischen Hypnose zeigt sich die Wirksamkeit besonders deutlich:
Ein Atemzug, ein Wort, ein Name kann Reaktionen hervorrufen – körperlich, emotional oder beides zugleich.
Ein wirksamer Satz ist selten kompliziert. Er trifft das Unbewusste präzise, einfach und ehrlich.
Beispiele:
„Und je mehr du loslässt, desto mehr willst du loslassen.“
„Jetzt.“
„Genau so.“
Eine Wirksuggestion entsteht nicht durch Macht, sondern durch Verbindung – sie ist das Echo eines gemeinsamen Rhythmus zwischen Hypnotist und Hypnotee.